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wenn ich was getrunken hab', fühl ich mich immer ganz schön groß und stark. dann bin ich unheimlich motiviert im klären von ungeklärten situationen. meistens krieg ich das noch rechtzeitig in den griff. eben gerade nicht. ich hab' ihm geschrieben. geschrieben, dass er mir manchmal schon unheimlich fehlt. eigentlich fehlt er mir ja jeden tag. und noch eigentlicher ist er ein arschloch, weil er mich betrogen hat. das hab' ich aber beides nicht geschrieben. schließlich will ich mich ja nicht komplett lächerlich machen. jetzt bin ich zwar bloß zur hälfte lächerlich und trotzdem ärgere ich mich!!! jetzt weiss er ums neue, dass ich ihn immer noch nicht vergessen hab'! ich hasse das!
ich werde nie nie nie wieder auch nur einen schluck alk trinken!

gestern wurde ich zeuge des folgenden dialogs:

verkäuferin: kann ich ihnen helfen?
kunde: ich suche eine cd von zz top.
v. sucht ...

... und sucht ...

v.: tut mir leid. das haben wir nicht. aber wir haben die neue von cc catch!

weiter konnte ich nicht zuhören, weil ich mich verschluckt habe.

eigentlich ist das meiste im leben neu. auch in meinem. irgendwie passiert ja ständig irgend etwas neues. etwas mit dem man nicht gerechnet hat. etwas, was konzentration und reaktionsvermögen erfordert. mal mehr, mal weniger. ok. abgehakt.
dann gibt es dinge, die immer wiederkehren. einkäufe bei penny, die mir ganz oft vorkommen, als hätte ich sie schon zig mal völlig identisch getätigt oder die begegnungen mit der frau mit der langen nase - jeden morgen an der bushaltestelle.
ich nenne das einfach mal konstanten.
seit gestern ist meine nicht-existierende liste der konstanten um einen umstand reicher. ich habe die immer wiederkehrenden geburtstagskarten meines ex-freundes an meine mutter darin aufgenommen. die sind sowas von konstant. und führen ebenso konstant zu einem riesen krach.
und was das schlimmste ist: meine mutter ist gestern erst 53 geworden.
herzlichen glückwunsch!!!

irgendwie ist es doch mein haus. schließlich bin ich schon der viertlängste mieter hier, tausche mit der hausmeisterin die tagespresse aus, lasse mich von frau k. mit selbstgemachter marmelade überhäufen und habe den hauseigenen wäschetrockner so gut wie adoptiert.

die rentner-fraktion, die ca. 40% der mieterschaft ausmacht, hält mich für einen ordentlichen jungen. der bin ich zwar nicht, aber ich lasse sie gern in diesem glauben. eigentlich wäre ich auch gerne ein lieber junge...
bestimmt lästern die damen hinter meinem rücken über mich, aber das gehört zu deren naturell und ausserdem mach ich das ja genau so. irgendwie hat sowas auch was liebevolles. in diesem fall.

eigentlich wohne ich gerne hier. ich mag die dachfenster, die gauben mit den sonnensegeln aus jungfräulich weißen kissenbezügen und hab mich daran gewöhnt, vor den grünen fliesen im badezimmer immer besonders elend auszusehen. mittlerweile hab ich einen kühlschrank mit gefrierfach und bin stolz auf mein bett, das ich selbst gebaut hab. vieles erinnert an o., der hier ganz oft war. irgendwann wollte er mich nicht mehr. verstanden hab ich das nie so recht. vielleicht bin ich auch deshalb immer noch hier.

alles gut? fast. denn da ist die trutsche von nebenan.

meine lieblings-oma-nachbarin mit der sagenhaften 50er jahre sonnenbrillensammlung war ganz unverhofft und (leider) ziemlich unbemerkt verschieden. vorbei also die zeiten, in denen wir uns an nikolaus gegenseitig mit schoko-weihnachtsmännern beschenkten. vorbei auch die zeiten, in denen sie mich ziemlich unprofessionell observierte. wenn man durch einen türspalt schielt, sollte man es wenigstens im dunkeln tun. aber es hatte was. schon wieder liebevoll.

ich frage mich, ob sie wusste, dass o. mein geliebter war. das hätte ich gern gewusst.

und ich frage mich, was ich meinem vermieter angetan habe, dass er mich mit einem solchen nachbarn strafen musste. männer-liebend. es gibt also eine gemeinsamkeit. man(n) spürt das ja.

neben mir wohnt das menschgewordene klischee. plüschige teppichböden, federboa und schlechte luft. immer schön 2x abschließen, wenn man das haus verlässt. nie ohne jacke rausgehen. opernmusik, "legt-doch-bitte-ab"-sager, wenn besuch kommt. ein kränklicher vermieter-verklager.

zaghafte annäherungsversuche hab' ich abgeblockt. wer bommeln an den schuhen trägt, mit dem kann ich einfach nicht. tut mir leid. es reicht, wenn ich die bommeln jeden tag vor seiner tür stehen sehen muss. schließlich will der teppich ja geschont werden.
aber wer fragt mich, ob ich den anblick ausgetretener bommel-schuhe ertragen kann?

bei abwesenheit stehen die birkenstock-sandalen dort, wo sonst die bommeln stehen. ich frage mich, was schlimmer ist.
neulich gab es bei woolworth einen schuhschrank. wie befürchtet ist dieses angebot wohl seiner aufmerksamkeit entgangen.

sei's drum. leben und leben lassen.und dennoch strapaziert diese person mein nervenkostüm immer und immer wieder. sonst ganz frau, schafft er es seit jahren nicht, türklinken zu benutzen.
auf dem dachboden mutiert er zum trampel. zumindest hab' ich den eindruck, dass meine lampen in solchen situationen "aua" schreien.

ich hab mich daran gewöhnt. inzwischen. bis gestern. ich hatte besuch und es ist etwas später geworden. sicher war auch die musik ein wenig laut. im vergleich zu den arien, die ich oft über mich ergehen lassen, aber bestimmt noch harmlos.
irgendwann klingelt es sturm und klopft an meine tür... ich ahne schlimmes. ich mache die tür auf und blicke auf boxer-shorts mit schweinchen drauf. aha. im umdrehen zischt er nur "gute nacht".
sonst nichts. auch eine art? keine art!!!

bei obi gibt es besenstiele im sonderangebot. ich werde da wohl mal vorbei schauen. schließlich will ich für die nächste opern-cd gewappnet sein.

im moment stehen die birkenstock-sandalen vor seiner tür. eigentlich doch kein so schlechter anblick.

seit ich vor jahren beschloss, mein singleleben ab sofort zu geniessen, ist ein eloquenter sommerurlaub einfach ein must.

da ich nun zu der species von menschen gehöre, die sich - ganz untypisch mann, aber wohl typisch schwul - gern in schlussverkäufe stürzt und sich grundsätzlich über ein schnäppchen zu tode freut, geht beim urlaub absolut gar nix, ausser last minute.

jedes jahr des gleiche spiel: während mein kleiner bruder schon im september ins reisebüro rennt, um für sich und seine auserwählte einen urlaub für die upcoming season zu buchen, weiss ich für gewöhnlich frühestens vierzehn tage vor reisebeginn, wann und wohin die reise geht.
problematisch dabei: es gibt nicht viele potentielle reisebegleiter, die ein solches spielchen mitmachen... zum glück habe ich in b. eine freundin, die dabei oft und gerne mitspielt.

das prozedere ist jedes jahr das gleiche: anfang juli frage ich b., wann sie in diesem jahr gedenkt, ihren urlaub zu nehmen. hab' ich dann alle daten, verbringe ich nächtelang vorm rechner, immer auf der suche nach reiseschnäppchen. natürlich ist mir klar, dass es die richtigen schnäppchen erst kurz vor abflug gibt. trotzdem hab ich imensen spass an dieser so genannten orientierungsphase!

wie schon im letzten jahr, soll es auch heuer wieder nach ibiza gehen. schließlich haben b. und ich fast ein ganzes jahr von den erlebnissen des letzten sommers gezehrt und uns dabei regelmäßig vor lachen auf den boden geworfen.

neulich gestand mir eine gemeinsame bekannte, dass sie sich seit dem ungern mit b. und mir gemeinsam verabredet. das sei zu anstrengend. die ewigen insider und das permanente "rumgelache", seien ihr einfach zu viel...

ehrlich gesagt, hab' ich mir das nicht wirklich zu herzen genommen. statt dessen regte sich sogar ein gefühl von stolz, denn wer bastelt schon im urlaub eine "sprechende handtuchpolizei" aus badetüchern und ermahnt damit die jungs vom balkon schräg gegenüber, nicht so viele joints zu rauchen?
als motivation steht natürlich auch , dass wir hoffen, eine reihe von leuten wieder zu treffen, die uns - obwohl wir sie nie wirklich kennen gelernt haben - regelrecht ans herz gewachsen sind. manchmal reicht es ja schon, die gleichen leute drei mal am strand zu sehen, um sie zum erweiterten freundeskreis zu zählen. die schweizer reisegruppe im studio nebenan zum beispiel. alles jungs um die zwanzig, die allesamt irgend etwas tolles konnten: mit keulen jonglieren, einrad fahren oder gitarre spielen und sich regelmäßig öl oder wenigstens butter ausleihen wollten, um in ihrer kitchenette schnitzel zu braten. sorry, aber bei uns gab es eigentlich immer nur nudeln oder das menue bei may.
oder n. von links nebenan, die angeblich über mehrere schlafräume verfügte und mit ihrer schwester zu reisen schien. die schwester bekamen wir allerdings nie zu gesicht. ein phantom. ich vermute, dass n. eine affäre mit dem hausmeister hatte. was hätte der sonst mitten in der nacht auf ihrem balkon zu suchen? trotzdem danke für die cini-minis.

sei's drum. in diesem jahr stelle ich erschrocken fest, dass scheinbar alles teurer geworden ist. unser studio mit der geliebten kitchenette kostet doch glatt 100 euro mehr, als noch im letzten jahr. pro person wohl bemerkt.

so verbringe ich meine freie zeit schon seit tagen mit "last-minute-seiten-hopping". immer in der hoffnung auf das eine angebot zu stoßen. bisher eher weniger erfolgreich.

aber es sind ja auch noch vier wochen hin.

estée, helena, matthias und alle schleppies dieser welt: wir kommen trotzdem.

 

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